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Bambu Lab X1 Carbon Test 2025 – Mein Erfahrungsbericht zum High Speed 3D-Drucker und dem AMS

Bambulab X1C 3d-Drucker aufgestellt mit aufgebautem AMS

und warum dieser Drucker meine dreijährige 3-D-Druck-Odyssee mit dem Creality CR-10S Pro beendete

Vom Bastler-Frust zur Druck-Euphorie mit dem X1C

Drei Jahre lang galt mein Creality CR-10S Pro als treuer, aber launischer Begleiter. Statt Drucken stand Kalibrieren, Umbauen (Micro-Swiss Hotend, Direct-Drive-Umbau, ….) und Fehlersuche auf dem Plan. Eine Kiste mit misslungenen PLA-Booten, auseinandergefallenen ASA-Teilen, oft keine Druckbetthaftung und versuche mit TPU Scheiterten kläglich. Mit dem Bambu Lab X1 Carbon hat diese Ära ein Ende gefunden und genau das ist Thema!

Unboxing & Aufbau – 30 Minuten bis zum ersten Kalibrierlauf

Lieferumfang & Schutzverpackung: Der X1C kommt vormontiert, alle Achsen sind mit Schaumkernen fixiert, das Touch-Display liegt separat bei.

Montagezeit: reine Schrauberzeit ca. 20–30 min – und ja, löst wirklich jede Transportsicherung, sonst blockiert das Druckbett.

AMS System: Das Vier-Rollen-Materialsystem ist einfach auf den Drucker aufzustellen und erkennt RFID-Spulen von Bambulag automatisch.

Firmware-Check: Nach Eingabe des WLAN-Passworts von der installiert Firmware gleich mal das erste Update durchführen

Vom Aufbau selbst habe ich leider keine Bilder aber bestimmt habt ihr einige YouTube Videos dazu bereits genauestens angeschaut. Gerne hier der Link zu Matthias Schwaighofer, er erklärt hier den Aufbau ganz genau.

Mein erstes Learning: Display montieren, WLAN verbinden, QR-Code scannen

Der Drucker bittet um WLAN-Zugang, koppelt sich mit der Handy-App von Bambu und führt anschließend ein vollautomatisches Tuning und Kalibrierung durch. Papierstreifen oder Rändelschrauben zur Einstellung des Düsenabstandes? Ab diesem Zeitpunkt sind diese nun Geschichte!

Hardwarebeschreibung oder auch: CoreXY mit Turbo

MerkmalX1 CarbonMeine CR-10S Pro-ErfahrungVorteile X1C
Bewegungs-SystemCoreXY, 20 000 mm/s² Beschl.8 000 mm/s²Spürbar kürzere Layer-Zeiten
GehäuseVollständig geschlossen Offen, DIY-Acry-HaubeVerzug bei ASA/ABS eliminiert
Düse300 °C Hardened Steel, 0,4 mm260 °C MessingCarbon-Faser-Filamente ohne Düsentausch
SensorikLidar + Force Sensor, Kamera-AIBL-Touch onlyAutokalibrierung & Spaghetti-Stop
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Bambulab X1C aufgesetztem AMS

Software-Suite – Bambu Studio, Handy & Connect

Bambu Studio:

Bambu Studio ist einer der einfachsten Slicing-Software die ich kenne , behält dabei jedoch eine ultraschlanke Oberfläche.
Dank Auto-Treesupport setzt das Tool Stützen nur dort, wo sie wirklich gebraucht werden – das spart Filament und Nacharbeit (auch ein setzen von Hand ist möglich).
Ein Highlight für Maker: Modelle lassen sich per Drag-and-Drop direkt aus Makerworld importieren, inklusive aller Materialeinstellungen!
Die Live-Vorschau zeigt Layer-Geschwindigkeiten farbcodiert, sodass Problemzonen schon vor dem Druck erkannt werden können.
Cloud-Sync schickt G-Code per Klick an Ihren X1 Carbon, ganz ohne SD-Karten-Gefummel in den Keller.
Kurzum: Wer produktiv drucken will, bekommt mit Bambu Studio einen All-in-One-Slicer, der Einsteiger an die Hand nimmt und Profis nicht ausbremst.

LAN-ModusCloud-Modus:

Im LAN-Modus (Link ins Forum) kommuniziert der X1 Carbon nur innerhalb deines Heimnetzes – du sendest G-Code direkt aus Bambu Studio, behältst Live-Kamera und Status­abfrage lokal.
Verlässt du jedoch das LAN-Sandboxing und meldest den Drucker im Cloud-Modus an, schaltest du mehrere Extras frei: Allen voran die KI-gestützte Spaghetti-Erkennung, die Kamerabilder werden über NPU (KI-Prozessor) ausgewertet und Fehldrucke automatisch pausiert. Bambu Lab WikiBambu Lab Community Forum
Ebenfalls nur mit Cloud-Bindung verfügbar ist der Zeitraffer-Upload – die Kamera speichert nicht nur lokal, sondern lädt fertige Videos in dein Bambu-Konto und sortiert sie dort chronologisch.
Weiterer Bonus: Push-Benachrichtigungen aufs Smartphone, Remote-Start außerhalb des Heim­netzes, Firmware-Auto-Updates und Direkt­zugriff auf Makerworld-Modelle.
Kurz gesagt: LAN-Modus für „gedachte“ Privatsphäre, Cloud-Modus für KI und Komfort – du entscheidest, was wichtiger ist.

Kalibrier-Magie – Lidar misst Layerhöhe auf 7 μm genau

Vor jedem Druck legt der X1C dünne Linien neben das Modell, vermisst Breite & Höhe, passt Flow-Rate an und prüft die Haftung. Fehlschläge durch First-Layer-Drama gehören der Vergangenheit an.

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Innenansicht der X1C

Dadurch auch die Oberflächenqualität

Die Oberflächenqualität des Bambu Lab X1 Carbon setzt Maßstäbe: Mit PLA-Matte wirken Druckteile fast „lackiert“, weil die Layerlinien praktisch verschwinden.
Greifst du zu PLA-CF, verstärken eingelagerte Carbonfasern den Matt-Effekt und lassen selbst Lichtreflexe an Rundungen elegant abperlen.
Typische Z-Ringing-Muster? Fehlanzeige – die CoreXY-Kinematik und die 20 000 mm/s² Beschleunigung halten Wobble unter der Sichtgrenze.
Auch kritische Überhänge von 50–60 Grad gelingen sauber; minimale Elefantenfüße lassen sich mit einem einzigen Schleifschwammstrich glätten.
High-Flow-Düsen liefern dabei dieselbe feine Layer-Ästhetik wie die Standard-Düse, nur doppelt so schnell.
Kurzum: Wer auf Showroom Oberflächen ohne stundenlanges Finishing aus ist, erzielt mit dem X1 Carbon + PLA-Matte/PLA-CF Top-Ergebnisse „straight off the bed“.

Material-Vielfalt – Filament von PLA bis TPU mit ähnlichen Ergebnissen

FilamentTemperaturBesonderheit
PLA(+) / PLA Matte190-220 °C / 35-45 °C BettStandard, perfekte Oberfläche
PETG240-250 °C / 70 °Cso gut wie kein Stringing dank aktivem Chamber-Fan
ASA & ABS260-280 °C / 90 °C Bett, 45 °C ChamberVerzugsfrei durch geschlossenes Gehäuse
PA-CF / Nylon CF290 °C / 110 °C, Stahl-Nozzle PflichtMechanische Festigkeit +++
TPU 95A230 °C / 45 °C, Flow 18 mm³/sFlexible Dämpfer

Die Bambu-RFID-Spulen machen das Leben leicht: Rolle einlegen, Tag wird gelesen, und der X1 Carbon stellt Düsen- und Betttemperatur sowie Durchfluss automatisch ein. Bis noch vor einigen Monaten (2024) lag der Filamentpreis noch etwa 30 % über dem Marktpreis vergleichbarer Standard-PLA-Sorten. Derzeit gibt es bei Aktionen dieses fast um den selben Preis zu erwerben. Ich greife auch häufig bis meist zu Fremdfilament – sei es günstiges PLA+ von Sunlu oder ich teilweise Spezialmaterial wie Nylon-CF. Alles läuft problemlos durch den Extruder (Nylon-CF über Seiteneinlass).

Mehrfarb- und Multimaterialdruck mit AMS

Der AMS 2 Pro verwandelt den X1 Carbon in einen echten Multimaterial-Drucker: Vier Spulen sind parallel einsatzbereit, es lassen sich mit 4 AMS bis zu 16 Rollen automatisiert verwalten.
Beim Farbdruck legt Bambu Studio die Farbwechsel exakt layer­genau an – Purge-Towers werden dabei intelligent integriert (neben Druckobjekt), sodass der unvermeidliche Verschnitt reduziert wird.
Für Funktionsbauteile glänzt die Einheit im Multimaterial-Modus: Neben Farbmischungen geht natürlich auch die Stützstrukturen aus wasserlöslichem BVOH zu drucken.
Der Filament­wechsel dauert nur einige Sekunden.

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AMS bietet Platz für bis zu 4 Filamentspulen
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Ja, man kann den Sunlu Filament trockner auch am Bambu Lab 3D-Drucker verwenden

Preis-Leistungs-Analyse und Alternativen 2025

Modellca. Preis (Mai 2025)Besonderheiten
Bambu X1 Carbon Combo1400 €mit AMS, Top-Speed und Qualität
Bambu P1S Combo899 €Kein Lidar, halb-offenes Gehäuse, keine gehärteten Extruder Zahnräder
Qidi X-Max 3700 €325×325×315 mm Bauraum

Fazit – Der aktuell frustfreiste Weg zu Profi-Prints

Der Bambu Lab X1 Carbon schafft, was mein getunter Creality in drei Jahren nie zuverlässig liefern konnte: reproduzierbare Top-Ergebnisse, unabhängig von Material. Sensorik, Software-Ökosystem und die rasante CoreXY-Mechanik machen High-Speed-Druck zum Alltag. Wer bereit ist, rund 1 400 € in sein Hobby oder seine Fertigungs-Workflows zu investieren, erhält das derzeit kompletteste Desktop-System.

Mit jedem fehlerfreien Druck spart der X1 Carbon nicht nur Zeit, sondern auch Material, Energie und Nerven sowie Kosten, die in klassischen ROI-Berechnungen selten auftauchen.
Wer Prototypen für Kundenpräsentationen oder Kleinserien für den Etsy-Shop fertigt, gewinnt dank reproduzierbarer Qualität einen messbaren Wettbewerbsvorteil.
Die Kombination aus Lidar-Sensorik, AMS und der stetig wachsenden Makerworld-Bibliothek macht den Drucker zudem zukunftssicher: Neue Filamente, Profile und Firmware-Features landen per Update ganz ohne Hardware-Upgrade auf der Maschine.

Kurzum: Der X1 Carbon ist kein Spielzeug für Technik-Nerds, sondern ein verlässliches Werkzeug, das Kreativität in marktfähige Produkte übersetzt. Wer heute investiert, profitiert morgen von schnellerem Time-to-Market und dauerhaft niedrigeren Produktionskosten.

Kurzform: Weniger Basteln, mehr Drucken

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